Samstag, 23. Juni 2012

Wieder ein Grund, warum ich nicht stolz bin, ein Deutscher zu sein

Ich wollte ja ursprünglich mein Blog als reines Küchenblog halten. Heute musste ich folgendes bei N-TV.de lesen: Leipziger Familiendrama: Junge schreit um Hilfe und niemand reagiert

Goethe prägte einst die Worte "Ein jeder kehre vor seiner Tür und Ruhe kehrt ein ins Stadtquartier!". Die Bundesrepublik Deutschland schrieb sich einst auf die eigene Agenda "Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat." (Artikel 20, Satz 1). Um sozial zu sein, muss man miteinander anständig umgehen können. Dazu gehört, auf Hilferufe Schwacher (z.B. Kinder) zu reagieren, und sei es nur mit einem 110-Anruf!

Unsere Bundeskanzlerin versucht gerade mit Gewalt, allen anderen Europäern ihre Idee von Wirtschafts- und Finanzpolitik auf's Auge zu drücken. Vielleicht sollte sie zuerst die beiden oben genannten Zitate verinnerlichen. Erst wenn wir (wieder ?) anständig miteinander umgehen, haben wir das Recht, das mutmaßlich unanständige Handeln Dritter zu verurteilen (Griechische Bilanzfälscher, Spanische Verschwender und wie die netten Etikette alle noch lauten mögen)!

Oder noch kürzer: Joh. 5,7 ... Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein ... Liebe Grüße an die "C"s in "CDU" und "CSU"!

Freitag, 17. Juni 2011

Thunfischsalat

Ich habe lange mit Thunfischsalat aus Dosenthunfisch gehadert - zu trocken, zu geschmacklos, bis ich vor einiger Zeit auf folgenden, eigentlich naheliegenden, Trick kam - sowohl den Saft als auch die Zitronenschale zu verwenden - und, das warme Wetter passt, so mache ich mich heute wieder ans Werk:

Zutaten (Hauptgericht für zwei bis drei Personen)

3 Dosen Thunfisch im eigenen Saft
ca. 500gr Tomaten
3 hartgekochte Eier
1 mittlere Zwiebel
Saft und Abrieb einer Biozitrone
1/2 Bund Dill
Pfeffer, Salz, Zucker zum Abschmecken
Olivenöl, eventuell noch etwas Balsamicoessig

Den Thunfisch abtropfen lassen und in eine Salatschüssel geben, mit der Gabel grob zerkleinern. Zitronensaft und -schale in die Schüssel geben, vermengen. Einige Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.

Schließlich die Eier und Tomaten in kleine Stücke schneiden, die Zwiebel würfeln und in die Schüssel mit dem Thunfisch geben. Dill hacken und unterziehen. Olivenöl dazugeben, mit Salz, Pfeffer und einer kleinen Prise Zucker abschmecken. Wenn Säure fehlt vorsichtig Balsamicoessig zugeben. Dazu passen hervorragend Pellkartoffeln.

Sonntag, 21. November 2010

Schweinischer mediterraner Auflauf

Ja, ich weiß, ich hab schon lang nicht mehr, aber bloggen ist auch mit Arbeit verbunden...

Heute gibt's einen mediterranen Auflauf, wie Michel ihn sich vorstellt:

Zutaten (vier Personen):
  • ca. 1 kg Schweinenacken ohne Knochen in Steaks schneiden oder gleich fertige Nackensteaks kaufen
  • 2 mittlere Auberginen
  • 4 Paprikaschoten (bei mir gibt's nur rote)
  • 3 große Gemüsezwiebeln
  • 4 Knoblauchzehen
  • ca. 500 g Feta
  • 500 g passierte Tomaten (darf auch mehr sein, hatte halt nur das Päckchen hier)
  • Olivenöl
  • Pfeffer
  • Salz
  • Rosmarin, Oregano, Thymian (alles getrocknet)
  • etwas Mehl

Zubereitung:
  • Aubergine putzen, in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden, salzen und ca. 20 Minuten Wasser ziehen lassen. Wasser und Salz mit Küchenkrepp abnehmen
  • Paprika von Stiel und Kernen befreien und in ca. 5mm dicke Streifen schneiden
  • Zwiebeln in Halbringe schneiden
  • Knoblauch hacken
  • Steaks sparsam salzen (der Feta ist salzig genug und die Auberginen ziehen auch nochmal) und pfeffern, in Mehl wenden und in Olivenöl kurz anbraten - warm stellen
  • Im Bratfett der Steaks Zwiebeln und Knoblauch kurz anschwitzen
  • Auflaufform leicht einölen, unterste Schicht bilden die Paprikastreifen
  • das Fleisch zügig in (mundgerechte) Streifen schneiden und als zweite Schicht in die Form geben
  • Zwiebeln und Knoblauch als nächste Schicht reingeben, mit den getrockneten Kräutern würzen
  • die Auberginenscheiben auflegen
  • passierte Tomaten angießen
  • etwas (!) Olivenöl aufträufeln, das wird noch fett genug
  • ca. 30 min. im auf 200°C vorgeheizten Backofen garen
  • derweilen den Feta grob zerbröseln, nach der Wartezeit auf dem Auflauf verteilen
  • nochmal ca. 20 min in den Ofen
Sofort heiß mit Ciabatta, türkischem Fladenbrot oder aber Zorras Landbrot servieren ...

Das alles zusammen bildet einen herrlichen Saft, der darauf wartet mit dem Brot aufgetunkt zu werden. Einfach und doch sonntäglich ;-)

Sonntag, 26. September 2010

Wildhase á la mode d'Aurélie

In Aurélies extrem empfehlenswertem Blog hat mich schon immer ein Kaninchenrezept angesprochen: Lapin aux pruneaux et vin rouge (Kaninchen mit Rotwein und Pflaumen)
Neulich gab mir meine Mutter zwei Wildhasenkeulen aus ihrer Tiefkühltruhe mit, weil sie sie in nächster Zeit nicht würde zubereiten können. Weil die Keulchen für uns drei ein bisschen zu wenig waren, war ich glücklich bei einem lokalen Supermarkt für sehr günstiges Geld zwei weitere Keulen ergattern zu können.

Aurélies Rezept geht von Kaninchen aus, was als Fleisch deutlich zarter wird als Wildhase. Daher ging ich von Anfang an davon aus, dass das Fleisch mariniert und danach länger geschmort werden muss als das Originalrezept.

Vorbereitung (4 Personen):

4 Wildhasenkeulen (ich musste sie vor dem Marinieren erst entlang der Wirbelsäule voneinander trennen)
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
2 Karotten
1 EL Nelken
Rosmarin und Thymian
1 l trockener Rotwein

  • Schalotten schälen, Knoblauchzehe anquetschen und schälen, Karotten schälen
  • zusammen mit Thymian, Rosmarin und Nelken in das Mariniergefäß geben
  • Keulen auflegen und mit Rotwein aufgießen. Das Fleisch sollte möglichst komplett von der Flüssigkeit bedeckt sein.Ich habe die Keulen ca. 48 Stunden marinieren lassen und bin bereit zu behaupten: je länger desto besser ...

Zubereitung:

125 gr geräucherter Bacon
4 Karotten
3 Schalotten
300 gr Trockenpflaumen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Nelken (ganz)
1 Bouqet Garni aus Thymian, Rosmarin und Lorbeerblättern
gekörnte Gemüsebrühe
etwas Mehl
Pfeffer und Salz (bei mir beides aus der jeweiligen Mühle)
Butterschmalz

  • Bacon in feine Streifen schneiden, Karotten, Schalotten und Pflaumen kleinschneiden
  • Zwiebel schälen und mit ca. einem Dutzend Nelken spicken
  • die Keulen aus der Marinade nehmen und mit Küchenkrepp trockentupfen - pfeffern, salzen und in Mehl wälzen
  • die Marinade absieben, die Reste wegwerfen aber etwa die Hälfte des Suds aufheben
  • Ofen vorheizen (ca. 180 °C)
  • im Bräter Butterschmalz erhitzen und den Bacon anbraten, anschließend die Keulen scharf anbraten
  • die Keulen kurz rausnehmen und warm stellen, Karotten, Schalotten, Pflaumen und die mit Nelken gespickten Zwiebel anschwitzen
  • Fleisch zugeben und ca. 0,5l des Suds und 0,5l Wasser zugeben. Dazu die gekörnte Brühe und das Bouquet Garni. Aufkochen, Deckel auf den Bräter und in den vorgeheizten Ofen.
Schmorzeit ca. 1,5 Stunden (oder mehr, meine Keulen hätten gerne noch ein wenig länger geschmort). Am Ende der Schmorzeit Keulen nochmal kurz rausnehmen und warm stellen, Bouqet Garni und die mit Nelken gespickte Zwiebel entfernen. Mit dem Zauberstab aus dem Fonds die Sauce herstellen. Abschmecken (bei mir hat nichts mehr gefehlt) Keulen wieder reinlegen.

Bei mir gab's als Beilage selbstgemachte Spätzle und Salat und es hat himmlisch geschmeckt!

Hallo zusammen

Ich musste gerade mit Entsetzen feststellen, dass (bis auf die umgangssprachliche Formulierung) mein Blog-Titel (Hauptsach's schmeckt) bereits in Verwendung ist. Um Verwechslungen auszuschließen also ab sofort die gleichen Rezepte unter dem Motto "HMEs Küchenreport".

Mittwoch, 25. August 2010

Gefüllte Paprika nach dem Rezept meiner Großmutter


Mit diesem Rezept nehme ich am Blog-Event LX des "Kochtopfs" teil.
Blog-Event LX - In Hülle und Fülle (Einsendeschluss 15. September 2010)

Die Familie meines Vaters lebte bis kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs im heutigen Serbien. Die Gegend war ursprünglich Habsburger Herrschaftsgebiet, gehörte später zuerst zu Ungarn und nach dem ersten Weltkrieg schließlich zu Jugoslawien. Meine Familie ist deutschstämmig (ursprünglich aus Rheinhessen) aber in diesem Grenzbereich wurden natürlich auch die Gerichte der anderen dort lebenden Volksgruppen untereinander ausgetauscht. Die gefüllten Paprika würde ich persönlich in die ungarische Küche eingruppieren, lasse mich jedoch gerne anders überzeugen.

Zutaten (für 3 sehr Hungrige)

200g Risottoreis
6 Paprikaschoten (halbwegs gleich groß rote oder gelbe, kein grüner Paprika, der wird bitter)
500g Hackfleisch (pur Rind oder halb Schwein halb Rind)
1 Gemüsezwiebel
2-3 Knoblauchzehen (abhängig vom persönlichen Mut)
Pfeffer
Salz
1 EL Rosmarinnadeln


Für die Sauce:
1 mittlere Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
ca. 1 l Passate di Pomodoro
Salz
Zucker

Vorbereitung: den Reis waschen und in lauwarmem Wasser einige Stunden vorquellen lassen

Zubereitung
Zuerst die Tomatensauce zubereiten. Dazu Zwiebeln und Knoblauch in Olivenöl goldgelb anbraten, die Passata zugeben und etwas köcheln lassen. Mit Salz und Zucker süßlich abschmecken.

Aus dem Paprika vorsichtig die Kerngehäuse rausschneiden.
Die Einweichflüssigkeit des Reis weggießen. Zwiebel, Knoblauch und Rosmarinnadeln fein hacken. Aus Reis, Hackfleisch, Zwiebeln, Knoblauch und Rosmarin die Füllung zusammenmischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Füllung in die Paprikaschoten geben (ca. 5-10 mm unter dem Rand aufhören, der Reis quillt noch auf) , die Schoten aufrecht in eine feuerfeste Form (die Form sollte einen Deckel haben) stellen, so dass nicht zuviel zwischen den einzelnen Schoten ist. Mit der Tomatensauce auffüllen, dass das obere Ende gerade so nicht bedeckt ist.

Deckel drauf und bei 180°C im Backofen eine Stunde schmoren. Am Ende der Garzeit mit der Gabel prüfen, ob der Paprika weich ist (er soll aber natürlich nicht zerfallen).

Heiß mit etwas Weißbrot servieren.

Freitag, 9. Juli 2010

Es ist zu heiß!

Bei den Temperaturen bleibt die Küche kalt - heute gibt's Räucherfisch vom Supermarkt, dazu Kartoffeln (als Minimalkompromiss an "Küche") und noch ein kleiner Salat ...

Für morgen, Samstag, sind 37°C angedroht - da wird der Grill angeworfen und gleich für Sonntag mitgegrillt (das gibt's dann kalt)...